Zur Aufführung kam ein turbulentes Jugendstück, das sich die 16-köpfige Schauspielgruppe ausgesucht und unter der Regie von Regisseurin und Theaterpädagogin Claudia-Maria Wagner sowie Spielleiterin Claudia Strobel-Dietrich einstudiert hat.
Der weltfremde Prinz Emilio aus dem märchenhaften Land Upendio will das wirkliche Leben kennenlernen. Nur äußerst widerwillig lässt ihn sein Bruder, König von Upendio, in die Schule des Lebens ziehen. Gemeinsam mit seinem Freund Luciano reist Emilio ausgerechnet nach Kreuzberg. Angekommen im grauen Berlin, wo man sich lässig mit „Was geht ab?“ begrüßt, gerät der ahnungslose Prinz zwischen die Fronten zweier verfeindeter Hip-Hop Gangs, den Jenkicks und den Bollecks. Die Sprache ist rau – und die Perspektiven der Jugendlichen wenig ermutigend. Was ihnen bleibt, ist die Leidenschaft für den Hip-Hop. So trainieren die Gangs unermüdlich für einen Hip-Hop-Wettbewerb, wenn sie nicht gerade wieder einmal aufeinander losgehen. Was jedoch allen Kopfzerbrechen bereitet, ist die Tatsache, dass der Übungsplatz an der Bushaltestelle zu einem Kreisverkehr umgebaut werden soll.
Die Stimmung ist mies, und auch die beiden Sozialarbeiterinnen können wenig aus-richten, um eine Lösung zu finden. Währenddessen verliebt sich der ahnungslose Prinz in Miss Jen, die Anführerin der Jenkicks, und lernt die Sorgen und Probleme der beiden Straßengangs kennen. Als sich herausstellt, dass die Gangs für den Hip-Hop-Wettbewerb pro Gruppe eine feste Anzahl von Teilnehmern stellen müssen, tun sich die beiden rivalisierenden Banden gezwungenermaßen zusammen. Dabei erleben die Zuschauer gleichermaßen einen großzügigen Gönner, der als Preisgeld eine richtige Tanzschule ausgelobt hat sowie die Antwort darauf, ob sich die Kids im Contest durchsetzen können.
Tanzszenen, Spielfreude und Situationskomik sorgten für gute Stimmung im Spiel-stück. Live performte Hip-Hop-Rhythmen, das Bühnenbild mit endlosen Wohnblöcken, viel Graffiti, und einer Bushaltestelle, dem Treffpunkt der Jugendlichen, zeichneten dazu einen reizvollen Kontrast.
Auch für das leibliche Wohl der Zuschauer wurde bestens gesorgt!