Erfolgsmodell für eine gelungene Elternarbeit: Start der „Eltern-Kind-Akademie II“ zum Schwerpunktthema „psychische Gesundheit von Kindern“ an der Mittelschule Waldsassen
Im Schuljahr 2015/16 fiel der Startschuss für die erste Eltern-Kind-Akademie an der Mittelschule Waldsassen im Zuge der Landesprogrammarbeit „Gute gesunde Schule Bayern“. Hier können Eltern zur Feierabendzeit gemeinsam mit ihren Kindern unter Anleitung von Fachreferenten aus Theorie und Praxis an aktuellen Themen arbeiten und lebenspraktische Kompetenz vertiefen. Dabei stehen immer auch die Freude am gemeinsamen Lernen und Erleben sowie der schulart- und jahrgangsübergreifende Austausch von Eltern und Kindern im Vordergrund. Der Erfolg gibt dem Konzept Recht. Waren im letzten Schuljahr die Theorie- und Praxiskurse zum Thema „Gesunde Ernährung“ schon in der ersten Woche restlos ausgebucht, startete die „Eltern-Kind-Akademie II“ im Schuljahr 2016/17 bereits wieder im Oktober mit dem ersten Kurs, dem eine weitere, achtteilige Kursreihe bis Ende des Jahres folgen wird. Auch dieses Kursangebot ist bereits wieder vollständig ausgebucht. Durch die Aktion „Ich.Mach.Mit.“, welche vom Gesundheitsministerium zu jährlich wechselnden Schwerpunktthemen rund um die Gesundheit ausgeschrieben wird, können entsprechend geplante und dokumentierte Projekte unterstützt werden. Als Hauptpartner und Unterstützer gelang es so, das Gesundheitsamt Tirschenreuth zu gewinnen werden, wobei die Koordination in den Händen von Diplom-Sozialpädagogin Claudia Massenbichler lag. Als Kursleiterin und Referentin für die „Eltern-Kind-Akademie II“ konnte Lernberaterin und Evolutionspädagogin Christina Paul gewonnen werden, die zusammenmit Eltern und ihren Kindern an theoretischen und praktischen Strategien arbeitet, wie Lernblockaden möglichst einfach und wirksam abgebaut werden können.
Zum Kurskonzept
Lern- und Verhaltensprobleme bei Kindern werden häufig nicht nur zur Belastung für Erzieher/innen, Lehrer und Eltern, sondern besonders auch für die Schüler selbst. Konzentrationsprobleme, geringe Belastbarkeit oder Aggressivität bei Kindern können die Folge sein. Betroffene Eltern stellen sich dann die Frage: Was tun, wenn trotz guten Zuredens oder anderer Unterstützungsmaßnahmen kein Fortschritt zu verbuchen ist und bei Lernproblemen weitere Fördermaßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen? Oftmals ist es für Eltern schwierig, mit Verhaltensauffälligkeiten der Kinder umzugehen. Besonders „anders denkende“ oder „um die Ecke denkende“ Kinder haben Schwierigkeiten bei einem zeitlich eng getakteten und ergebnisorientierten Lernraster. Diese Probleme basieren häufig auf neurologischen Abläufen im Gehirn. Hier setzt das Konzept der Evolutionspädagogik an. Durch gezielte Bewegungsübungen werden alle Gehirnbereiche aktiviert und vernetzt. Im praxisorientierten Eltern-Kind-Kurs werden diese Bewegungsübungen vorgestellt, die zu Hause regelmäßig und problemlos ausgeübt werden können.
Zur Referentin
Christina Paul ist Evolutionspädagogin, Lernberaterin P.P./Coach P.P. sowie Fachoberlehrerin an einer Mittelschule. Sie bildet zusammen mit Ludwig Koneberg, dem Leiter des Instituts für Praktische Pädagogik in München Lernberater aus.
Lernberatung P.P heißt Lernen durch Bewegung. Durch gezielte Bewegungen werden neurologisch nachweisbar neue Vernetzungen im Gehirn geschaffen, die dem Kind andere Strategien des Aufga-benlösens ermöglichen. Durch das Zusammenspiel der beiden Gehirnhälften und verschiedenener Gehirnbereiche lösen sich Blockaden. Das Gelernte kann abgerufen werden, Konzentration wird möglich. Evolutionspädagogik geht davon aus, dass jeder Mensch, wie in der modernen Gehirnforschung nachgewiesen, bis zum 5. Lebensjahr sieben verschiedene Entwicklungsstufen durchläuft. Da Bewegungs- und Gehirnentwicklung verbunden sind, können nicht ausreichend trainierte Bewegungsabfolgen im Baby- und Kleinkindalter Auswirkungen auf Lernen und Verhalten haben. Durch das Nach-Erleben von speziellen Bewegungsübungen können ungenügende Vernetzungen im Gehirn ausgebaut, Defizite behoben und neue Talente wirkungsvoll gefördert werden.