Da die Mediennutzung und der Umgang mit sozialen Netzwerken und Messenger-Diensten wie WhatsApp, Instagram und Snapchat immer mehr in den Fokus von Jugendlichen rückt und es dabei auch immer wieder zu Problemen kommen kann, ist es besonders wichtig, die Medienkompetenz der SchülerInnen zu stärken. Daher organisierte Frau Schlicht, Jugendsozialarbeiterin an der Mittelschule Waldsassen, ein Medienprojekt – das „KUJO-Konzept“ (Kinder- und Jugendliche online), das von Patrik Stemmer (Jugendsozialarbeiter) durchgeführt wurde. Der Sozialpädagoge hielt in jeder Klasse 2 Unterrichtsstunden (2 Module) zum Thema „Medien“. Die vier Module, die angeboten wurden, hatten verschiedene Schwerpunkte:
- Modul 1: „Geheimagent“ (Datenschutz, Privatsphäre, Umgang mit Passwörtern)
- Modul 2: „Funkturm“ (Umgang mit Smartphones, Freizeit, Chats, Umgang mit Mediensucht, Datenverbreitung, Kettenbriefe)
- Modul 3: „Goldene Plätzchen“ (Aufzeigen der versteckten Vorgänge hinter dem Internet, Cookies, personalisierte Werbung, Vernetzung, Verbindungen)
- Modul 4: „Justitia“ (Cyber-Mobbing, USB/FSK/PEGI (Altersbeschränkungen bei Spielen/Videos), Rechtsverstöße von Jugendlichen im Netz).
Die Unterrichtsinhalte wurden von Fr. Schlicht und den jeweiligen KlassenlehrerInnen je nach Bedarf und Notwendigkeit gewählt. Schwerpunkte der jüngeren Altersstufen waren vor allem die Sensibilisierung des eigenen Datenschutzes und die Selbstreflexion in Bezug auf das eigene Medienverhalten, z.B. welche Passwörter sind besonders sicher, welche Daten gebe ich im Internet von mir preis, welche Gefahren/Grenzen gibt es im alltäglichen Umgang mit den neuen Medien. Auch auf die Handynutzungszeit ging Jugendsozialarbeiter Patrik Stemmer ein und verdeutlichte, wie schnell man medienabhängig werden kann. Weitere Themen, die in den Klassen 5 und 6 angeschnitten wurden, waren „Cookies“, Algorithmen und personalisierte Werbung. So erfuhren die Mädchen und Jungen, dass Cookies für die individuelle, passgenaue Werbung, die ihnen z.B. auf YouTube oder Instagram angezeigt wird, verantwortlich sind. In den höheren Klassen wurde vor allem auf die Themen Cybermobbing und Rechtsverstöße im Internet eingegangen. Die SchülerInnen erarbeiteten u.a. in welchen Lebensbereichen Cybermobbing vorkommt und welche Personen sie bei solchen Fällen um Hilfe bitten können. Besonders interessant für die SchülerInnen war das Beispiel von Herrn Stemmer, in dem es um das Thema „Daten im Netz“ und das Teilen von Inhalten ging. Dabei erklärte dieser anhand eines realistischen Beispiels, dass die Verbreitung bestimmter Bilder/Videos maximal einen Tag dauert, bis diese auf der ganzen Welt zu sehen sind.
Bei den Unterrichtsstunden durften sich die SchülerInnen aktiv einbringen und eigene Medienerlebnisse aus ihrem Alltag schildern. Durch die vielen praktischen Beispiele und die sehr guten Veranschaulichungen und Methoden brachte der Referent den Jugendlichen die Inhalte altersgerecht nahe und regte den ein oder anderen definitiv zum Nachdenken an.
Das Medienprojekt wurde ideell und finanziell durch die Partnerschaft für Demokratie des Landkreises Tirschenreuth im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Des Weiteren unterstützte die gfi gGmbH Hochfranken (Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration) die Aktion.
Wir stärken die Persönlichkeit unserer Schülerinnen und Schüler, indem wir ihre Fähigkeiten fördern.