Zum Erntefest hatte die Mittelschule Waldsassen zahlreiche Gäste aufs Gartengelände eingeladen. Auch Geschäftsführer Arno Schwarz, Jonas Baumgärtner und Andreas Malzer von der Firma Kassecker waren dabei. Das Unternehmen hat vor vier Jahren den Bau des Schulgartens unterstützt und pflegt immer engen Kontakt zur Schule. „Unsere Schule steht auf zwei Beinen. Eines ist die Digitalisierung und das zweite ist die Naturpädagogik, bei der die Kinder Naturerfahrungen sammeln und lernen, dass man nicht immer sofort die Ergebnisse der Arbeit sieht, sondern dass man erst Dinge anlegen, pflegen, beobachten und auch mal Rückschläge hinnehmen muss“, erläuterte die Schulleiterin. Die Kinder bekämen durch die aktive Mitarbeit im Rahmen der „Gemüse-Ackerdemie“ eine andere Einstellung zur Natur und könnten sich kreativ einbringen. „In der Schulküche werden alle geernteten Produkte restlos verarbeitet. Die Erfahrungen aus der Arbeit in der Natur tragen die Kinder auch in die Familien“, wusste die Pädagogin. Ihr Dank für die Unterstützung galt der Stadt Waldsassen und der Firma Kassecker für die Pflasterung der Wege und den Zaunbau um den Schulacker sowie dem Verein Ackerdemia e.V. für die finanzielle Unterstützung bei der Beschaffung der Arbeitsgeräte und des Materials. Ziel des ganzjährigen Bildungsprogramms sei es, die Wertschätzung für Lebensmittel und gesunde Ernährung bei Kindern und Jugendlichen zu steigern. Umfangreiche Bildungsmaterialien lieferten Anregungen zu weiterführenden Unterrichtsthemen wie der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung oder der Arten- und Sortenvielfalt. Vor dem Gemüseacker stellten Lisa Chotwacs, Samanta Husakova, Paula Zant und Lina Wenisch von den beiden Gartenteams der Klasse 8 M vor, was alles auf dem Schulacker gewachsen ist. Von Zwiebeln über Kürbis, Kartoffeln, Karotten, Sojabohnen, Rote Bete, Kohlrabi, Zuckermais, Radieschen, Schwarzwurzel, Chinakohl bis zu Gurken, Kresse, Mangold und Zuckererbsen reichte die Erfolgsliste. Nur bei den Tomaten gab es dieses Jahr aufgrund der Witterung kaum was zu ernten. Die Teammitglieder erzählten in einem kleinen Erfahrungsbericht von den Ernteerfolgen und der Verarbeitung der Gemüsesorten im abgelaufenen Schuljahr. So wurden zum Beispiel Kürbismarmelade und Kürbisspalten hergestellt, Kressebrote an die hungrige Schulgemeinschaft verteilt und aus Mangold leckeres Pesto zubereitet. „Besonders viel Spaß hat es bereitet, wenn der Erntekorb richtig voll war, wir viel probieren und in der Küche verarbeiten konnten. Wir sind stolz auf unseren Acker, aber für die Zukunft wünschen wir uns ein Gewächshaus, das uns auch bei schlechtem Wetter eine reiche Tomatenernte beschert“, blickten die Hobbygärtnerinnen schon voraus. Sie suchen für die Ferienzeiten noch freiwillige Hilfskräfte, die sich gerne ein bisschen im Garten betätigen und ab und zu Zeit finden, bei größeren Projekten mit anzupacken oder in der Ferienzeit mal die Pflanzen zu gießen oder Unkraut zu beseitigen. Ernährungsberaterin Astrid Eller von der AOK dankte für die gute Zusammenarbeit mit dem Lehrerkollegium und die Anstrengungen der Schule für die Gesundheitsförderung. Seit 2017 fördere die AOK Bayern im Rahmen ihres Präventionsangebotes die Umsetzung des Bildungsprogramms Gemüse-Ackerdemie an Schulen im Freistaat Bayern. „Toll, wie ihr das umsetzt“, gratulierte auch Susanne Rupp vom Verein Ackerdemia den jungen Gemüseanbauern. Zweiter Bürgermeister Karlheinz Hoyer fühlte sich zurückversetzt in seine Jugendzeit. „Ich freue mich, dass den Kindern diese Kenntnisse übertragen werden, die wir früher zuhause selbst angewendet haben. Ich bin mir sicher, dass wir das Gewächshaus in Zusammenarbeit mit der Firma Kassecker verwirklichen können. Die Unterstützung der Stadt ist da“, war Hoyer überzeugt. Auch von den anwesenden Kassecker-Vertretern war Zustimmung zu spüren. Vielen Dank an die Klassenleiterin Frau Stefanie Heindl, die das Projekt „Gemüse-Ackerdemie“ seit zwei Jahren super betreut!
Wir stärken die Persönlichkeit unserer Schülerinnen und Schüler, indem wir ihre Fähigkeiten fördern.