Falkenberg / Waldsassen / Cheb. Vorurteile und Pauschalisierungen sind in Zeiten von Hate Speech und Fake News wieder auf dem Vormarsch. Umso wichtiger werden dadurch grenzüberschreitende Projekte, bei denen man eben solche Verurteilungen hinter sich lassen kann. Das Jugendmedienzentrum T1 führt hierzu zwei mehrtägige deutsch-tschechische Veranstaltungen unter dem Namen #findtogether durch. Der erste Workshop wurde im Oktober mit einer feierlichen Premiere im Rathaus von Eger erfolgreich abgeschlossen. Nun folgt der Zweite in Tannenlohe. Los ging es bereits am 12. Februar mit einer achten Klasse der Mittelschule Waldsassen mit dem Auftaktworkshop: Gabriela Paetzolt veranschaulichte mit handelsüblichen Zitronen, wie auf den ersten Blick alle gleich aussehen und bei genauerem Betrachten doch jede von den anderen unterschieden werden kann. Durch ein verzwicktes Würfelspiel, bei dem keiner Reden durfte, erlebten die Schüler*innen außerdem, wie es sich anfühlt in eine Gruppe zu kommen, in der andere Regeln herrschen, als man dies gewohnt ist. Nach anschließender Reflexion dieser Erfahrung wurden schon die ersten Filmideen entwickelt. Selbiges geschah drei Tage später auch in der Partnerschule, der Základní škola Cheb. Vom 25. – 28.02.2019 treffen sich nun jeweils 9 Schüler und Schülerinnen der beiden Schulen zum Videoworkshop im Jugendmedienzentrum T1. Bei Sonnenschein und toller Natur im Waldnaabtal geht es am ersten Tag der Begegnung erstmal ums Kennenlernen der anderen Schüler und der fremden Sprache. Unterstützt wurden die Schüler*innen von jeweils drei Dolmetschern und Medienpädagogen.Wenn die erste Schüchternheit abgebaut ist, entwickeln die drei deutsch-tschechischen Kleingruppen ihre Filmideen, schreiben die Drehbücher und erstellen das Storyboard. Am zweiten Tag stehen die Dreharbeiten auf dem Programm. Hierbei schlüpfen die Schüler*innen in Schauspielrollen, bedienen die Kameras, übernehmen die Regie und alles was zu einem Filmset eben noch dazugehört. Wenn alle Einstellungen hoffentlich gelungen im Kasten sind geht es für die Teilnehmer an den Videoschnitt. Wie es im T1 üblich ist, nehmen auch das die Schüler*innen selbst in die Hand, denn dadurch versteht man erst wirklich, wie das Ganze funktioniert. Am Mittwochabend sollen dann die Filme größtenteils fertig gestellt sein. Keine Frage, richtige Kurzfilme erstellen ist eine intensive, aufwendige Gruppenarbeit, doch nicht nur das steht während der Begegnung im Vordergrund: Es geht natürlich auch im die Annäherung der beiden Nachbarländer, um Freundschaft, Spaß und eine gute gemeinsame Zeit. Um dies zu fördern gibt es nach den Pausen stets kleine Einheiten mit Sprachanimation. Dabei wird viel gelacht, sich bewegt und nebenher noch die jeweils andere Sprache und Kultur kennen gelernt. Gleich nach dem Frühstück am 28. Februar kommen auch die restlichen Schüler*innen der beiden Klassen nach Tannenlohe. In kleinen deutsch-tschechischen Gruppen werden dann am Vormittag Trickfilme produziert. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Jugendherberge steigt dann die große Premiere am 28.02. der drei fertigen Filme ab 13:45 Uhr im T1. Das Projekt wird von Euregio Egrensis und den Rotary Clubs Stiftland und Eger unterstützt und gefördert.