Drei Schülerinnen der Mittelschule Waldassen sind der Aufforderung von Kultusminister Prof. Dr. Micheal Piazolo gefolgt und haben sich im Oktober letzten Jahres auf eine historische Entdeckungsreise mit dem Titel: „Wege zur Freiheit“ begeben. So lautete der gleichnamige Wettbewerb den die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit für das Schuljahr 2019/20 ausgeschrieben hatte. Dabei waren Schülerinnen und Schüler aus ganz Bayern eingeladen, sich mit der Thematik der Unterdrückung im SED-Staat und der Sehnsucht der DDR-Bürger nach Freiheit auseinanderzusetzen. Mit dem Wettbewerb sollte, 30 Jahre nach dem Mauerfall daran erinnert werden, dass die Menschen hinter dem Eisernen Vorhang in einem totalitären Regime lebten und viele von ihnen „Wege zur Freiheit“ suchten. Zwei Mädchen aus der Schulradiogruppe „SoA – Schüler on Air“ der Klasse 9M mussten nicht lange nach Zeitzeugen suchen. Im Geschichtsunterricht haben sie bereits viele spannende und bewegende Geschichten ihrer Klassenlehrerin Sandy Wendt gehört, die in der DDR geboren wurde und im Alter von 11 Jahren mit ihrer Familie über die Prager Botschaft in der damaligen Tschechoslowakei geflohen ist. „So stand für die jungen Radiojournalisten schnell fest, dass sie über einen Ausschnitt der Lebensgeschichte ihrer eigenen Lehrerin berichten werden, jedoch mit dem Anspruch, dass es ein ganz besonderer Beitrag werden sollte – ein Beitrag der unter die Haut gehen sollte“, so die Klassenleiterin. Ein Zeitungsbericht aus dem Jahr 1999 wurde schließlich zur Grundlage des Radioberichts. In diesem hatte ihre Lehrerin bereits als ihre Geschichte über die Flucht für eine Weidener Zeitung als Abiturientin aus den Augen einer Elfjährigen aufgeschrieben. In dem preisgekrönten Radiobeitrag erzählt nun eine Schülerin die spannende Geschichte der Flucht ihrer damals 11- jährigen Lehrerin und lässt für die Zuhörer deren Ängste, Nöte und zugleich Träume und Hoffnungen plastisch werden und sie hautnah an den damaligen Geschehnissen teilnehmen. „Der Radiobeitrag aus der Mittelschule Waldsassen hat auch die Jury der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit überzeugt. Im Februar 2020 durften sich die Schülerinnen über einen Hauptpreis freuen. Die Mädels haben wirklich prima gearbeitet – wir sind sehr stolz auf unsere Schülerinnen“, berichtet Schulleiterin Claudia Strobel-Dietrich. Leider konnte die geplante große Preisverleihung in München aufgrund der Corona-Krise noch nicht stattfinden. Die Urkunden und kleine Sachpreise gab es dann aber doch noch in diesem Schuljahr und auch Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo hat angekündigt, zeitnah eine Grußbotschaft zu übermitteln und dabei die Leistung der Schülerinnen nochmals zu würdigen.
Wir erziehen zu gemeinsamen Grundwerten des Zusammenlebens und binden die Eltern in diese Arbeit mit ein.