Motivationsprogramm „voll motiviert“ an der Mittelschule Waldsassen
– faszinierte SchülerInnen und begeistere Erziehungsberechtigte
Die Schülerschaft der Mittelschule Waldsassen ist sehr vielfältig. An unserer Schule kommen Jugendliche aus unterschiedlichen Nationen zusammen und werden gemeinsam unterrichtet. Als Schule ist es uns wichtig, alle Kinder mit den unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen aktiv in das Schulleben einzubinden, das Miteinander zu stärken und Perspektiven für sie zu eröffnen.
Insgesamt haben rund 188 Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Waldsassen einen ganz besonders intensiven Aktionstag mit Jugendcoach Osman Citir zu den Themen „Respekt“, „Rassismus“, „Motivation“ und „Lernen“ erleben dürfen.
Das Projekt „voll motiviert“ ist ein Programm für Vielfalt und Demokratie und fördert gegenseitigen Respekt. Ziel des Programms ist es, nicht nur junge Menschen frühzeitig zu motivieren ihren Einsatz in der Schule zu erhöhen, sondern auch das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft sowie Kulturen zu stärken und den gegenseitigen Respekt zueinander zu fördern. Als Schule ohne Rassismus lag uns dieses Projekt daher besonders am Herzen.
In seinem 100-minütigen Bühnenprogramm gewinnt er sein junges Publikum zunächst durch interaktive Elemente, bevor er dann tief in die Thematik einsteigt.
Durch die Veranstaltung wurde den SchülerInnen die Bedeutung von Demokratie für das Zusammenleben bewusst. Ihnen wurde klar, wie sich jede/r einzelne in der Demokratie einbringen und wie man andere unterstützen kann.
Immer wieder gewinnt er die Aufmerksamkeit der SchülerInnen durch aussagekräftige Statements: „Nur wer andere respektiert, wird selbst respektiert.“ Die entstehende gegenseitige Anerkennung und das Vertrauen untereinander führt zu einem besseren Zusammenleben, was uns als Schule sehr wichtig ist.
Offen, zugewandt und authentisch spricht er mit ihnen gemeinsam über Erfahrungen und über Vorurteile, die man möglicherweise verschiedenen Nationen gegenüber hat und vermittelt ihnen, was sie aus ihrem Leben machen können, wie sie mit kulturellen Unterschieden, Ausgrenzungen, Rückschlägen und ähnlichem umgehen und was jeder Einzelne dafür tun kann, sein Leben selbst zu gestalten und sein Umfeld mitzugestalten.
Neben der Sensibilisierung für Vorurteile, Diskriminierung und Rassismus verfolgt er mit seinem Programm auch die Botschaft, dass es besser ist, sein Leben anzugehen und die eigenen Möglichkeiten zu schätzen und zu nutzen. Er ermutigt seine jungen ZuhörerInnen, ihre eigenen Talente zu entdecken, ihre eigenen Lebensziele und -träume zu entwickeln und diese auch trotz möglicher Rückschläge mit Eigeninitiative und Fleiß zu verfolgen.
Mit langanhaltendem Applaus und einer langen Schlange bei der anschließenden Autogrammstunde zeigten die Jugendlichen ihre Begeisterung für das Programm von Osman Citir. Merve aus der neunten Klasse ist die Erste am Autogrammtisch: „Ich hab heute so viel gelernt und gleichzeitig so viel gelacht.“ Selina aus der fünften Klasse meint: „Mich hat die Vorstellung heute zum Lernen motiviert und dazu nicht aufzugeben – ganz egal was andere sagen.“ Timo aus der achten Klasse bringt es auf den Punkt: „Es liegt an mir allein was ich aus meiner Situation mache. Jeder hat die Möglichkeit, sie positiv zu gestalten, wenn er es nur will.“
„Die Überzeugungskraft von Osman Citir liegt in seiner Authentizität. Sein Motivationsprogramm hat unsere Schülerinnen und Schüler und auch die Eltern direkt angesprochen und vermag es, so meine ich, die Heranwachsenden für soziales Engagement und die Wertschätzung der aktiven Teilhabe an demokratischen Prozessen innerhalb der Schulfamilie zu begeistern“, resümiert die Schulleiterin.
Jenny Schlicht, Jugendsozialarbeiterin an der Mittelschule stimmt ihr zu und ergänzt: „Es war eine tolle, gelungene Veranstaltung, die ich jeder Schule empfehle. Man hat gemerkt, dass Osman unsere SchülerInnen berührt und wichtige Themen wie Demokratie und Zusammenhalt auf emotionaler Ebene angesprochen hat. Er hat sie motiviert und gleichzeitig auch zum Nachdenken gebracht, ihr Leben aktiv zu gestalten, sich in gesellschaftliche Prozesse einzubringen und Verantwortung für sich selbst und für andere zu übernehmen. Ich bin sehr dankbar, dass Osman zu uns an die Schule gekommen ist und bin mir sicher, dass die SchülerInnen viel von dieser einmaligen Veranstaltung mitnehmen konnten.“
„Respekt“, „Zusammenhalt“ und „Motivation“ als Themen der Eltern-Kind Akademie VI an der Mittelschule Waldsassen mit Osman Citir
Einige Eltern-Kind-Paare hatten sich am Abend für die jährlich an der Mittelschule Waldsassen stattfindende „Eltern-Kind-Akademie“ angemeldet, bei der die Eltern mit ihren Kindern traditionell gemeinsam am gleichen Thema arbeiten. Hier kamen die Mädchen und Jungen, nochmals gemeinsam mit ihren Eltern intensiv mit Osman Citir ins Gespräch. „Spontan kamen auch noch Jugendliche an die Schule, die das Programm am Vormittag so begeistert hatte, dass sie den Jugendcoach noch einmal erleben wollten. Die Beteiligung am Eltern-Kind Workshop war groß und als Osman Citir für die Eltern Beispiele aus dem Vormittagsprogramm aufgriff, erzählten die Kinder mit vollem Stolz von ihren Erfahrungen des Programms“, so Jenny Schlicht. Die Veranschaulichung der Framing-Methode als effektive Möglichkeit erfolgreich zu lernen und gegenseitiger Respekt als Chance waren Schwerpunkte der gemeinsamen Arbeit am Abend. Mit Citirs Buch zu verschiedenen Werkzeugen und Tipps für die Schule holten sich begeisterte Eltern und Kinder weitere Anregungen für die schulische Arbeit zuhause und darüber hinaus.
Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Ebenso hat die gfi gGmbH einen finanziellen Beitrag dazu geleistet.
Zur Person Osman Citir:
Als Kind einer türkischen Gastarbeiterfamilie wurde Osman Citir 1982 in Weinheim geboren. Nach Hauptschulabschluss, anschließender Mittlerer Reife sowie einer Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann kam die Entscheidung, nach mehr zu streben. Darum arbeitete er in Eigeninitiative daran, Stand- Up- Comedian zu werden. Seine Motivation, es auf der Bühne schaffen zu wollen, schöpfte er daraus, dass er anhand seines Werdegangs erkannte, wie viel man aus eigener Kraft erreichen kann. Durch Fleiß, Selbstmotivation, Arbeit und Eigeninitiative gelang ihm der Weg auf die Bühne.
Wir erziehen zu gemeinsamen Grundwerten des Zusammenlebens und binden die Eltern in diese Arbeit mit ein.